Wissmann muss weg!

Seit über hundert Jahren ehrt die Stadt Köln den Kolonialverbrecher Hermann von Wissmann mit der Benennung einer Straße im Stadtteil Ehrenfeld. Wissmann, der bei einem Jagdunfall am heutigen Tag vor 115 Jahren starb, hatte als Kommandant der Kolonialtruppen in Tansania (damals „Deutsch-Ost-Afrika) hunderte Menschen massakriert, die gegen die Deutsche Kolonialbesatzung rebellierten sowie anschließend ihre Dörfer in Brand gesteckt und die umliegenden Felder verwüstet.

Nicht nur die Straße erinnert in Köln an ihn. Auch seine Grabstätte existiert heute selbst 115 Jahre nach seinem Tod noch. Sie befindet sich auf dem Melatenfriedhof, geziert von seinem Lebensmotto: „inveniam viam – aut faciam“ (finde ich keinen Weg, so bahne ich mir einen). Angesichts des brutalen Vorgehens bei seinen „Expeditionen“ an Abscheulichkeit schwer zu übertreffen. Ein „Traditionsverband Deutscher Schutz- und Überseetruppen“ hat die Patenschaft sowie die Pflege über das Grab übernommen; offensichtlich in Absprache mit der Stadt Köln, die das Grab als denkmalswerte Anlage eingestuft hat.

Wie kann sowas sein?! So wird koloniale Gewalt verherrlicht!

Wir fordern eine kritische Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit der Stadt Köln. Weg mit der Grabanlage und Umbenennung der Wißmannstraße!

Weiterführende Infos zur Biographie Wissmanns und seinen Verbrechen findet ihr auf der Seite von Köln Postkolonal:

http://www.kopfwelten.org/kp/personen/wissmann/