Sa. 18.02.25 | Bettina Wilpert: Die bärtige Frau | Lesung

Bettina Wilpert liest aus ihrem neuen Roman „Die bärtige Frau“ (Verbrecher Verlag 2025)

Der Roman: Die Leipziger Lehrerin Alex reist übers Wochenende zu ihrer Mutter ins bayerische Heimatdorf. Ihre Mutter hat sich das Bein gebrochen. Gemeinsam mit ihrer großen Schwester will sie das Schlafzimmer ins Erdgeschoss verlegen. Es ist das erste Mal seit der Geburt, dass Alex von ihrem einjährigen Kind getrennt ist. Sie vermisst ihre Tochter und merkt, wie sehr der kleine Körper ihres Kindes ihrem eigenen eingeschrieben ist. Dieses Gefühl bringt sie dazu, sich selbst näher zu betrachten, über ihre Lebensentscheidungen nachzudenken und das Begehren, den Körper, das Geschlecht sowie ihre Sozialisierung zu hinter fragen.

»Die bärtige Frau« ist ein Roman über den weiblichen Körper, dessen Veränderung, über Schwangerschaft und Mutterschaft, darüber, wie es ist, Kinder zu kriegen und in eine neue Rolle hineinzuwachsen. Es geht um christliche Prägung, darum, dass wir unsere Familie nicht loswerden, selbst wenn wir wollen. Über Lebensrollen sowie Entscheidungen, über Wertvorstellungen, Coolness und Realität. Ist der Wunsch nach Sicherheit verwerflich? Wie haben wir zu sein? Wer bestimmt es außer uns selbst? Bettina Wilpert schafft mit ihrem neuen Roman eine radikale Körperliteratur. Sie zeigt den Leser*innen die verschiedenen Facetten von Coming-of-Age, Schwangerschaft und Muttersein, und wie diese sich am Körper abzeichnen.

Bettina Wilpert, geboren 1989 und aufgewachsen bei Altötting, studierte Kulturwissenschaft,Anglistik und Literarisches Schreiben in Potsdam, Berlin und Leipzig. 2018 erschien ihrDebütroman »nichts, was uns passiert« im Verbrecher Verlag, für den sie u. a. mit dem ZDF-»aspekte«-Literaturpreis für das beste literarische Debüt des Jahres, dem Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen und dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnetwurde. Das Buch wurde u. a. vom Stadttheater Gießen und dem Thalia Theater Hamburg für die Bühne adaptiert und in drei Sprachen (Niederländisch, Griechisch und Slowenisch) übersetzt. Zuletzt wurde Bettina Wilpert ein Stipendium der Villa Aurora Los Angeles zugesprochen. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Mutter in Leipzig.

Di. 18-02-2025
19:00 Uhr

Ort: Buchladen Kalk, Kalker Hauptraße 237.

Eintritt frei!

Eine Veranstaltung des Jugendclub Courage Köln e.V. in Kooperation mit dem Buchladen Kalker Hauptstraße. Die Lesung wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln.

Sa. 22.02.25 | FEMINISTISCHER ARBEITSKAMPF – Die Herausforderungen von Streiks im Care Sektor | Vortrag + Diskussion

Seit den 2000er Jahren gibt es in Deutschland vermehrt Streiks im Care-Sektor. Durch den Kapitalismus ausgelöste Krisen betreffen dabei nicht nur lohnabhängige, sondern auch unbezahlte Care-Arbeiter:innen. Streiks bieten die Möglichkeit, jene Probleme zu thematisieren und zu skandalisieren. Die Überschneidung individueller und kollektiver Lebensrealitäten wird in der Care-Arbeit besonders sichtbar. So sind Themen feministischer Streiks meist der Kampf gegen sexistische, sexualisierte und patriarchale Gewalt gegen Frauen und Queers. Weitere Themenschwerpunkte sind Femizide, rassistische und koloniale Gewalt, Recht auf Abtreibung, Gender Pay Gap, sowie strukturelle Ungleichheiten in der Reproduktions- und Sorgearbeit.

Bedeutsame Wechselwirkungen von feministischen Streiks in Tarifarbeitskämpfen zeigen sich beispielweise in den sogenannten Entlastungstarifverträgen der Charité oder der Unikliniken NRW.

Der Vortrag richtet den Blick auf die Entwicklung und die Herausforderungen von Arbeitskämpfen im Care-Sektor, beleuchtet Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst und stellt die Ansätze feministischer Bewegungen zur Anerkennung und Sichtbarkeit von Care-Arbeit in den Mittelpunkt. Dabei wird auch aufgezeigt, wie die Krisen in der bezahlten und unbezahlten Sorgearbeit untrennbar mit den kapitalistischen Gesellschafts- und Produktionsverhältnissen verbunden sind.

Zur Referentin: Laurentia Bausinger hat im letzten Jahr ihren Master im Studiengang Empowerment Studies an der Hochschule Düsseldorf abgeschlossen. Ihre Masterarbeit trägt den Titel „Krisen und Kämpfe in der bezahlten und unbezahlten Sorgearbeit“. Laurentia lebt und streikt in Köln.

Veranstalter*in: Jugendclub Courage Köln e.V.

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