Die grausame Lust
Lesung mit der Autorin Ulrike Heider
Von einer einst verpönten und verfolgten Sexualpraxis hat sich der Sadomasochismus – oder heute BDSM – in Zeiten der Verhandlungsmoral zu einer anerkannten und weit verbreiteten Spielart des Sexuellen entwickelt. Der Erfolg des Romans „Fifty Shades of Grey“ oder die Beliebtheit fetischistischer Partys und Kleidung zeugen von einer Begeisterung für sadomasochistische
Phänomene in Literatur, Popkultur und Subkultur.
Aber wie ist jene Faszination für sexuelle Grausamkeit, Dominanz und Unterwerfung im 21. Jahrhundert vor dem Hintergrund der sexuellen Revolution von 1968 zu begreifen, die zunächst vor alle eine friedliebende, egalitäre Sexualität im Sinn hatte?
Die Publizistin Ulrike Heider, selbst 68erin, geht in ihrem neuen
Buch „Die Grausame Lust. Sadomasochismus als Ideologie“ der Frage nach, was SM seit einigen
Jahrzehnten so viel Anziehungskraft verleiht. Mit einer Analyse der Romane und der Philosophie des Namensgebers des Sadismus, Marquis de Sade, und seiner Rezeption durch vor allem linke Intellektuelle stellt Heider eine provokante These in den Raum:
Mit der nie wirklich, also grundlegend gewordenen sexuellen Revolution verschwindet auch die Hoffnung auf Befreiung und Frieden und es entsteht eine Sehnsucht nach Macht, Unterdrückung und der angeblich bösen Natur des Menschen.
Moderation: Sina Vogt
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 19:30 Uhr
Um eine Anmeldung zur Veranstaltung wird gebeten: ahkoeln.de/grausamelust
Veranstaltungsort: Cafe Bach (Aidshilfe Köln), Pipinstr. 7, 50667 Köln, Eingang: KVB Heumarkt.
Der Veranstaltungsraum ist rollstuhlgerecht zugänglich.
Eine Gebärdenübersetzung wird leider nicht angeboten
Veranstalter:innen:
PRIDE Salon Köln, Jugendclub Courage Köln, Aidshilfe Köln
Unterstützt durch eine Kooperation mit Rosa Luxemburg Stiftung und mit Queeres Netz NRW