Am Samstag, 16.3. fand in der Kölner Partnerstadt Thessaloniki eine große friedliche Demonstration in Gedenken an den Beginn der Deportationen vor 70 Jahren statt. Unter dem Motto „Nie wieder“ wurde den über 50.000 Jüdinnen und Juden Thessalonikis, die in Auschwitz ermordet wurden, gedacht.

Ab dem 15. März 1943 wurden sie in Güterzügen nach Auschwitz deportiert, viele direkt in die Gaskammern geschickt. Thessaloniki wurde im April 1941 von der Wehrmacht besetzt. Bereits im Juli 1942 wurden Tausende zu Zwangsarbeit gezwungen; viele starben, die Gemeinde musste sie später freikaufen. Zuvor wurden sie auf dem ‚Freiheits-Platz’ im Zentrum von Thessaloniki öffentlich gedemütigt, geschlagen und verhöhnt.

An diesem Platz startete am Samstag auch die Demonstration und verlief zum Gelände des alten Güterbahnhofs, von wo die Züge abfuhren. Bürgermeister Yiannis Boutari betonte, „die Stadt hat nicht nur Mitbürger und Nachbarn verloren, sondern auch ein großes Potential für die Zukunft, in ökonomischer wie kultureller Hinsicht.“ David Saltiel, Präsident der Jüdischen Gemeinde Thessaloniki, bemerkte in seiner Rede: „Ich frage mich, wie viele Menschen eigentlich wissen, dass die Gemeinde ein Lösegeld zahlen musste, um weitere zu retten. Eine der vielen Geschehnisse, die bis heute nicht wahrgenommen werden.“ Bei der Abschlusszeremonie am Güterbahnhof betonten die Organisatoren: „Diese vielen unschuldigen Toten sind nicht ohne Kontext, sie wurden beschuldigt, die ‚Wurzel allen Übels’ zu sein, Millionen Deutsche glaubten daran, Millionen Europäer haben die Ghettos toleriert.“ An der Demonstration nahmen neben Mitgliedern des Stadtrats und der Gemeinde auch Überlebende teil. Sie sollte auch vor der zunehmenden Gefahr durch die Gewalt der extremen Rechten – ‚Goldene Morgendämmerung’ (Chrysi Avgi) – warnen, die seit letztem Jahr im Parlament sitzen.

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