Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung

Der Vernichtungsort Trostenz in Weißrussland ist auf besondere Weise mit der NS-Geschichte Kölns verbunden:
Am 20. Juli 1942 verliess ein Zug mit der Bezeichnung Transport DA 219 den Bahnhof in Köln Deutz in Richtung Minsk. Auf diesem „Transport“ befanden sich 1.164 jüdische Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche aus Köln und dem Kölner Umland. Nur vier Tage später, unmittelbar nach der Ankunft in Minsk, wurden die Menschen in die Nähe des Ortes Maly Trostenez, in den Wald von Blagowschtschina, gebracht und dort erschossen oder in sogenannten Gaswagen umgebracht. Auch aus anderen deutschen Städten, wie z.B. Hamburg, Bremen, Berlin, Düsseldorf und Frankfurt wurden zehntausende Jüdinnen und Juden dort ermordet. Der Vernichtungsort Trostenez und die übrigen schweren NS-Verbrechen in Weißrussland, fanden und finden bis heute jedoch kaum Beachtung in der deutschen Öffentlichkeit.
Das Ausschwitz des Ostens – so betitelte die „taz“ ihren Bericht über die Ausstellung zu Maly Trostenez. Doch dieser reißerische Vergleich ist angesichts der Fakten völlig unnötig: Maly Trostenez war mit etwa 60.000 Toten eine der größten Vernichtungsstätten während des Holocaust in der Nähe von Minsk, der weißrussischen Hauptstadt.
Diese Vernichtungsstätte dem historischen Vergessen zu entreißen war Ziel des „Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks Dortmund“, das zusammen mit weißrussischen Historikern diese Ausstellung erarbeitet hat.
Doch Maly Trostenez ist nur ein Ort von vielen in den „Bloodlands“, wie der Historiker Timothy Snyder den Streifen
vom Batikum bis zur Krim nennt, in dem 1941/42 über eine halbe Million Juden erschossen wurden.
Oliver Meissner wird im Verlauf der Führung über die NS-Verbrechen und Hintergründe in Weißrussland bzw. im Großraum Minsk informieren sowie die Leerstellen dieser Ausstellung aufzeigen, insbesondere die mangelnden Differenzierungen bei Tätern und Opfern, die aber zum Verständnis der Dynamik des damaligen Geschehens wesentlich sind.
Samstag, 17. Februar // 15 Uhr // NS-DOK (Appellhofplatz 23-25)
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eine Teilnahmebestätigung wird ebenfalls per Mail zugeschickt.

 

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